Erziehungstips für Lakies im allgemeinen und im besonderen

Der Lakeland Terrier, das unbekannte Wesen? - oder: So triezt der Hund den Mensch.
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Chiyo
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Erziehungstips für Lakies im allgemeinen und im besonderen

Beitrag von Chiyo »

Hallo,

Hunde sind ja bekanntlich Individualisten. Eine Erziehungsmethode, die beim einen hervorragend funktioniert, bleibt beim anderen völlig wirkungslos oder bewirkt sogar das Gegenteil. :shock: :? 8)

Wenn ich mir ansehe, wie unterschiedlich Ellis und Mieke sind, ist mir klar, daß es keine Erziehungstips geben kann, die bei jedem Lakie funktionieren.

Trotzdem möchte ich, angeregt von "ronja", diesen Thread eröffnen in der Hoffnung, daß einige gute Vorschläge gesammelt werden können.
ronja hat geschrieben:Fangen wir doch mal an mit "Komm" :)
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Lakie
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Beitrag von Lakie »

Das ist ganz leicht am Anfang : Man sagt jedesmal "komm" in dem Augenblick, wenn er kommt , und belohnt dann.

Ist übrigens bei allen Befehlen anzuwenden, damit der Kleine Wort mit Tat verbindet. Den Wortinhalt versteht er ja nicht. :wink:
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agilakies
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Beitrag von agilakies »

Man kann sehr viel damit erreichen, dass man von Anfang an alles was positiv ist und man vom Hund sehen möchte "belohnt", negatives ignoriert oder aber mit einem scharfen nein "bestraft". Ich benutze gerne den Klicker und als Blohnungswort SUPER, weil das Wort FEIN dem NEIN zu ähnlich ist. Solli ist auch ein good boy und Pucki mein good girl. Am Wochenende konnte ich es im Park mal wieder ausprobieren. Beide wären sehr gerne in einen übelriechenden Teich gehüpft. Ich brauchte (nicht mal scharf) nein, weiter zu sagen und, hurra beide taten es. Ist zwar eine etwas aufwändige Erziehung aber dafür viel netter im Umgang mit den Hunden. Gelegentlich falle ich mal in meine alten Marotten zurück (dann bin ich sehr laut) aber meine Vereinskameraden erinnern mich dann schon. Meine Sensibelchen danken es mir.

LG Hilde und die Agilakies :liebe2:
ronja
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Beitrag von ronja »

Soo ähnlich habe ich jetzt Pepe "Platz" beigebracht...er konnte es aber ersteinmal garnicht verbinden. Dann habe ich Leckerchen unter der Hand gehalten....bis ihm nichts anders Einfiel als Platz, obwohl Ronja schon lange nebendran Platz machte.

Wenn es Fressen gibt oder Leckerchensage ich jetzt immer "komm" vorher.

Zu draußen: einmal am Tag übe ich Spazieren gehen an der langen Leine, wenn er hört, nach mir schaut oder zurückkommt ohne ziehen gibt es eine Belohnung. Denn folgetrieb kann ich bei ihm ja nicht so nutzen wie bei der Ronja als sie klein war. Sonst ist er an der Leine. Gibt es noch andere Methoden? Tierheim meinte mind. 1/2 Jahr an die Leine. Er hat glaube ich auch viel Jagdinstinkt, was meint ihr?

LG
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

ronja hat geschrieben: Wenn es Fressen gibt oder Leckerchensage ich jetzt immer "komm" vorher.
Zunächst würde ich darüber nachdenken, ob der Befehl wirklich "komm" heißen soll.

Wir haben festgestellt, daß wir sehr oft "komm" sagen, ohne es zu meinen - sozusagen als Aufforderung: "komm, mach schon" "komm, auf geht´s" "komm, weiter." usw.
Deshalb sind wir von "komm her!!" auf "hierher!!" umgestiegen. Das klappt bei uns besser.

Was ganz gut funktionierte, wenn wir zu zweit unterwegs waren:
Einige Meter auseinander gehen und den Hund abwechselnd rufen (nicht oft, weil es ziemlich stressig ist).

Sonst fällt mir noch ein:
Als Belohnung fürs Kommen besonders gute Leckerli geben.
In die Hände klatschen und anfeuern, wenn er zu Dir rennt.
Seitlich zu ihm hinstellen und nicht frontal, oder wegrennen, damit er hinterherrennt.

Wenn das Kommen gut klappt, auch mal variieren: manchmal z.B. erst "sitz" verlangen, bevor es Leckerli gibt.
Tierheim meinte mind. 1/2 Jahr an die Leine.
Du wirst ja merken, wie es an der langen Leine klappt. Ein halbes Jahr ist zwar schnell vorbei - aber ob er wirklich so lange nicht von der Leine darf? :achselzucken1:

Auch bei ihm wäre mein Tip, ihn auf eine Pfeife zu konditionieren. Das ersetzt keine Erziehung, aber es beruhigt ungemein die Nerven, für alle Fälle eine Notbremse zu haben. :daumen2:
Er hat glaube ich auch viel Jagdinstinkt, was meint ihr?
Das wirst Du ja im Laufe der Zeit merken. :roll:
Wenn er keinen Jagdtrieb hätte, wäre das sehr ungewöhnlich - aber es gibt nichts, was es nicht gibt.
ronja
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Beitrag von ronja »

Hallo!!!


Pepe hat den Grundkurs bestanden und kann unter Kontrolle alle Befehle-teilweise ist er nicht so langsam wie Ronja!!!

Bei Ronja haben sich wieder allerhand Unarten eingestellt, nachmittags kann ich garnicht mehr in den Park, wegen der Ballgefahr und sie hat sich morgens angewöhnt nur noch durch die Büsche zu rennen und sich kaum noch zu zeigen-dann hat sie noch 2 Igel und einen großen Fußball gefunden und war garnicht mehr abrufbar :? Das Lotterleben hat also ein Ende früh kommt sie an die 5 Meter Schleppleine und darf garnicht mehr in die Büsche, ihm erlaube ich es ja auch nicht, da er dann Mauselöcher ausgräbt und nicht mehr ansprechbar ist. Deshalb denke ich, dass es bei ihm sogar länger als ein halbes Jahr dauern wird.

Wir werden mit Ronja jetzt mal den just for fun Kurs versuchen und dann den Aufbau-Gehorsam machen, wenn das angeboten wird.

Bei einem Pärchen ist ja auch Terroterialverhalten schwieriger-sie mögen jetzt nicht mehr jeden und Ronja lässt sich jetzt nicht alles Kommentarlos wegnehmen. Wie macht ihr das, wenn beide frei sind?
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

ronja hat geschrieben:Wie macht ihr das, wenn beide frei sind?
Ich lasse die beiden nur in übersichtlichem Gelände frei laufen - zwischen Wiesen und Feldern. In der Siedlung herrscht sowieso überall Leinenzwang.
Wenn wir nicht mit dem Auto "ins Grüne" fahren, sondern von zu Hause losgehen, bedeuted das üblicherweise, daß sie ein bis zwei Drittel des Spaziergangs angeleint sind (2 m Leine).

Mieke ist letzte Woche beim Spaziergang mehrmals davongerannt. Aber weil das nun wirklich ein Spazierweg am Ende der Welt war, habe ich es mit Fassung getragen und mich nicht darüber aufgeregt. Nach wenigen Minuten kam sie jeweils zurück - einmal voller Blut. Sie war in Brombeerhecken gerannt und hatte sich am Ohr ein wenig aufgekratzt. Es war überhaupt nicht schlimm, sah aber zunächst ziemlich übel aus. :shock:

Bei den nächsten Spaziergängen hat sie sich wieder mustergültig benommen und ist nicht abgehauen. Ich werde das also im Auge behalten - eigentlich läuft sie nicht weit weg. Ellis bleibt sowieso sehr dicht bei ihren Menschen, ist normalerweise also völlig problemlos.
Allerdings sind die Ablenkungen hier nicht mit den Ablenkungen in der Stadt vergleichbar... :roll: Bislang waren sie immer an der Leine, wenn uns Igel, Döner oder Pizza über den Weg gelaufen sind. :D
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orchidee76
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Beitrag von orchidee76 »

Chiyo hat geschrieben: Ellis bleibt sowieso sehr dicht bei ihren Menschen, ist normalerweise also völlig problemlos.
Ach,die knuddelige Ellis.
Ich lasse "Barney" nur wenn das Gebiet überschaubar ist ,und nicht allzuviel Radverkehr auf den Wegen herrscht frei laufen,da der Weg hier alle Funktionen erfüllen muss.Das geht über Landschaftliche Kraftfahrzeuge ,Radfahrer(Rennradfahrer Trupps),Familien mit Kinderwagen,bis hin zu Mofafahrern ,die eigentlich gar nicht auf dieser Strecke fahren dürfen.Glück das die Wiese am Wegesrand genügend Platz und Ausweichmöglichkeiten bietet! :wink:
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Beitrag von ronja »

.....sagt mal, wie reagieren eure Lalies auf große Bälle? Oder habe nur ich einen Fußball-Lakie?
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

Große Bälle interessieren Ellis und Mieke nicht. Im Park müssen wir an einem Bolzplatz vorbei und wenn Jungs da Fußball spielen, gehen die beiden eher auf die abgelegene Seite des Weges - weg von den Jungs und dem Ball.
Auch wenn ein Fußball mal in ihre Richtung rollt, legen sie eher den Rückwärtsgang ein als nach vorne Richtung Ball zu gehen.

Es wäre übertrieben zu sagen, daß sie Angst haben, aber sie stehen eher auf kleine Bälle und können mit großen nichts anfangen.

Ellis war sogar der erste Moosgummiball, den ich gekauft habe mit ca. 6 cm Durchmesser schon zu groß. :shock: Sie schien zu sagen: "Nee, da bekomme ich ja Maulsperre! Damit spiel ich nicht!" Vom kleinen 4,5 cm Moosgummiball war sie dagegen begeistert und ihr Liebling ist ein kleiner Igelball. :roll:

Mieke spielt zwar auch mit etwas größeren Bällen (z.b. einem weichen leichten Plüschball mit knapp 15 cm Durchmesser), aber sie sind ihr relativ unwichtig und ein richtiger Fußball wäre ihr viel zu groß und schwer.

Trotzdem haben wir ein ähnliches Problem: Was für Ronja Fußbälle sind, sind für Mieke die Katzen.
So wie Ronja von Fußbällen begeistert, um nicht zu sagen "besessen", ist und an nichts anderes denken kann, wenn sie irgendwo einen Fußball vermutet, so ist Mieke von den Katzen besessen. :cry:

Rein theoretisch ist mir klar, was zu tun ist:
- Verbesserung des Gehorsams, vor allem der Abrufbarkeit.
- Übungen zur Impulskontrolle (Abregen, Beherrschung)
- anderweitige bessere Auslastung, sowohl geistig als auch körperlich

Soweit die Theorie - jetzt muß ich sie nur noch in die Praxis umsetzen. :oops:
Denn auf Dauer ist er derzeitige Zustand schwer erträglich, sowohl für Mieke als auch für die Katzen und für mich. :roll:
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