So war das eigentlich auch gedacht: als Entscheidungshilfe für den Menschen.
Ronja und der Zwergschnauzer verstehen sich gut, müssen sich also nicht erst kennenlernen und sich nicht erst aneinander gewöhnen. Martyna könnte in aller Ruhe testen, ob ihr das Leben mit 2 Hunden gefallen würde: Wie ist das mit 2 Hunden in der Wohnung, mit 2 Hunden in der U-Bahn, auf der Hundewiese usw.
Wenn sie nach 3 Wochen sagt: "Kein Problem, das war super!" - kann sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Partner für Ronja machen.
Wenn sie sagt: "Das ist mir zu stressig mit 2 Hunden in der Stadt!" - ist das Thema vom Tisch.
Wenn man die Möglichkeit für so einen Test hat, finde ich das einfach genial.
Aber natürlich müssen die Eltern mitspielen und mindestens 3 Wochen lang auf ihren vierbeinigen Liebling verzichten.
Und was Ronjas Meinung angeht: Der Hund hat sich doch wohl danach zu richten, was der Mensch will, gell.
Oder sehe ich das falsch?
... wenigstens theoretisch.
PS. Auf die Idee mit dem 2. Hund sind wir gekommen, weil Ellis sehr wenig Kontakt zu anderen Hunden hatte. Hier gibt es keine Hundewiese.
Manchmal haben wir eine Woche lang keinen Hund getroffen, mit dem Ellis spielen konnte.
Ich bin der Meinung, daß ein Hund ein Recht auf ausreichende Sozialkontakte hat - die konnten wir Ellis nicht annähernd bieten.
Ich hatte deswegen manchmal ein sehr schlechtes Gewissen.
Ich weiß nicht, ob bei uns der Wunsch nach einem weiteren Hund aufgekommen wäre, wenn Ellis regelmäßig 3 oder 4 mal pro Woche mit einem Kumpel hätte spielen können.
PPS. Meine Meinung: Hunde sind Individuen, jeder ein einmaliges Exemplar. Ellis und Mieke haben charakterlich nicht sehr viel gemeinsam. Sie sind so unterschiedlich, wie 2 Hunde nur sein können.
Was also auf den einen Lakeland Terrier zutrifft, muß nicht unbedingt auch für den anderen gelten.
Wenn Ronja eher nach Mieke geraten ist als nach Ellis, dürfte ein 2. Hund im Haus kein Problem werden.
Ob Ronja durch einen 2. Hund glücklicher wäre, kann ich natürlich nicht beurteilen. Für Ellis und Mieke und für Spencer und Becky steht klar der Mensch an 1. Stelle: Menschen sind wichtiger als Artgenossen - was aber keineswegs bedeuted, daß sie das Zusammenleben mit ihren Artgenossen nicht genießen.