Zweithund....

Der Lakeland Terrier, das unbekannte Wesen? - oder: So triezt der Hund den Mensch.
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Lakies-Mom
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Beitrag von Lakies-Mom »

Chiyo hat geschrieben: Urlaubsbetreuung für 3 Wochen? Oder kannst Du ihn vielleicht einfach mal so ausleihen?
Dann könntest Du mal testen, wie es sich mit 2 Vierbeinern lebt.
Das würde nur dem Zweibeiner helfen, eine andeutungsweise Vorstellung für sich selbst zu bekommen vom Leben mit 2 Hunden.

Über das innerartliche Miteinander sagt das (wahrscheinlich) nix. - Es sei denn - sie kriegen sich schon da in die Wolle -

Aber eine so relativ kurze Zeit mit einem ansonsten als Kumpel gemochten Hund entspräche immer noch der "Juchhu ! Mein Kumpel besucht mich"-Situation.

Erst nach einer längeren Zeit (wahrscheinlich bei jeder Paarung unterschiedlich, was die als "länger" empfinden), wird die Ausnahme-Situation zur Alltagssituation und damit der nette Kumpel zum widerlichen Konkurrenten.

:evil:

LG
Tina
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

So war das eigentlich auch gedacht: als Entscheidungshilfe für den Menschen. :D

Ronja und der Zwergschnauzer verstehen sich gut, müssen sich also nicht erst kennenlernen und sich nicht erst aneinander gewöhnen. Martyna könnte in aller Ruhe testen, ob ihr das Leben mit 2 Hunden gefallen würde: Wie ist das mit 2 Hunden in der Wohnung, mit 2 Hunden in der U-Bahn, auf der Hundewiese usw.

Wenn sie nach 3 Wochen sagt: "Kein Problem, das war super!" - kann sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Partner für Ronja machen.
Wenn sie sagt: "Das ist mir zu stressig mit 2 Hunden in der Stadt!" - ist das Thema vom Tisch.

Wenn man die Möglichkeit für so einen Test hat, finde ich das einfach genial. :D
Aber natürlich müssen die Eltern mitspielen und mindestens 3 Wochen lang auf ihren vierbeinigen Liebling verzichten. :roll:

Und was Ronjas Meinung angeht: Der Hund hat sich doch wohl danach zu richten, was der Mensch will, gell. :tanzen: :lachen: Oder sehe ich das falsch? :achselzucken1: ... wenigstens theoretisch. :roll: :oops:


PS. Auf die Idee mit dem 2. Hund sind wir gekommen, weil Ellis sehr wenig Kontakt zu anderen Hunden hatte. Hier gibt es keine Hundewiese. :( Manchmal haben wir eine Woche lang keinen Hund getroffen, mit dem Ellis spielen konnte.
Ich bin der Meinung, daß ein Hund ein Recht auf ausreichende Sozialkontakte hat - die konnten wir Ellis nicht annähernd bieten. :cry: Ich hatte deswegen manchmal ein sehr schlechtes Gewissen. :cry:

Ich weiß nicht, ob bei uns der Wunsch nach einem weiteren Hund aufgekommen wäre, wenn Ellis regelmäßig 3 oder 4 mal pro Woche mit einem Kumpel hätte spielen können. :achselzucken1:

PPS. Meine Meinung: Hunde sind Individuen, jeder ein einmaliges Exemplar. Ellis und Mieke haben charakterlich nicht sehr viel gemeinsam. Sie sind so unterschiedlich, wie 2 Hunde nur sein können. :D Was also auf den einen Lakeland Terrier zutrifft, muß nicht unbedingt auch für den anderen gelten.

Wenn Ronja eher nach Mieke geraten ist als nach Ellis, dürfte ein 2. Hund im Haus kein Problem werden. :D

Ob Ronja durch einen 2. Hund glücklicher wäre, kann ich natürlich nicht beurteilen. Für Ellis und Mieke und für Spencer und Becky steht klar der Mensch an 1. Stelle: Menschen sind wichtiger als Artgenossen - was aber keineswegs bedeuted, daß sie das Zusammenleben mit ihren Artgenossen nicht genießen. :liebe1:
ronja
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Beitrag von ronja »

Wenn jeder Kumpel zum Konkurrenten wird, wie schafft ihr das dann als Züchter-sie müssten sich ja dann zerfleischen?????

Funktioniert Rüde und Hündin immer, oder kommt es auch auf Rasse oder Exemplar an? Alter?

LG
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krissy4me
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Zweithund

Beitrag von krissy4me »

Hallo,

bei uns sieht das so aus:

Krissy (7 Jahre alt) ist der Chef.
Tessa (bis zu ihrem 4. Lebensjahr bei uns) hat sich zu 95% angepasst - bei den restlichen 5% habe ich beim ersten Zeichen von Zank eingegriffen.
Luca (jetzt 5 Jahre alt) ist als Rüde sowieso außen vor, akzeptiert aber Krissy.
Ruby (jetzt 2 Jahre alt) unterwirft sich und akzeptiert Krissy.
Cindy (jetzt 1 Jahr alt) unterwirft sich noch, versucht aber in der Rangordnung höher zu klettern. Ist deshalb u.U. ein Kandidat, der nicht so lange bei uns bleibt - das Verhalten muss besonders beobachtet werden.

Die Hunde werden regelmäßig ausgelastet, mindestens 3 x täglich gefüttert (voller Bauch zankt nicht gern) und schlafen viel.

Spielzeug darf nur mit einem Hund einzeln verwendet werden, sonst gibt's Zank. Bei ersten Anzeichen einer aufgeladenen Situation gebe ich Unterordnungskommandos und lenke ab. Die Hunde werden ggf. räumlich getrennt (z.B. einer im Erdgeschoss, der andere in der 1. Etage).
Mit jedem Hund muss einzeln Gehorsam eingeübt werden.

Aufgrund von Tina's Warnungen bin ich immer darauf vorbereitet, dass sich eine Situation ergeben kann, die erfordert, dass einer der Hunde ausziehen und ein neues Umfeld erobern muss.

Birgit
ronja
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Beitrag von ronja »

Also das Tierheim (leider 200km von München) hat jetzt in meiner Situation vorgeschlagen-langes Kennenlernen vor Ort-mit Ronja-dann Pflegevertrag und die Möglichkeit, es mit dem Besuchshund zu versuchen. Wie würdet ihr so eine Begegnung planen?
Wenn es überhaupt dazu kommt, denn wenn ich oder Ronja sich nicht verstehen, dann brauchen wir nicht weiter überlegen.

LG
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

Am sinnvollsten ist sicher ein Treffen auf neutralem Boden. Die Leute vom Tierheim werden Dir schon sagen, wie das erste Treffen ablaufen soll. Sie haben ja viel Erfahrung auf dem Gebiet.

Am wichtigsten ist, daß Du versuchst, nicht aufgeregt und angespannt zu sein. Stell Dir vor, daß es um überhaupt nichts geht und Du Dich einfach mit irgend einem Hundehalter zum gemeinsamen Spaziergang triffst.

Hast Du Dir einen Hund ausgesucht? Bin doch ein wenig neugierig, welchen. :D
ronja
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Beitrag von ronja »

Habe es jetzt doch gewagt-habe den Lakie-Rüden aus dem Tierheim Ludwigsburg geholt - ersteinmal vier Wochen als Pflegehund. Ronja hat ihn ersteinmal nicht beachtet, alle Annäherungsversuche mit Prinzesschen-Manier abgewährt. Er sucht Kontakt und sie zeigt ihm die kalte Schulter. Hmmm.
Gestern war er sehr aufgeregt, kennt wahrscheinlich keine Leine und versteht nur ungarisch, weil er da aus der Tötungsstation gerettet wurde.
Er hält also Abstand, denn als er doch aufs Bett wollte ist Ronja echt böse geworden. Sie soll laut Tierheim alle Privilegien behalten und er - wahrscheinlich taufen wir ihn Pepe (von Peperoni) - muss sich anpassen. Was ich schon weiß: er fährt ohne Probleme Auto, mag alle Menschen und Kinder, hasst glatte Böden und hatte Angst vor dem Spiegel. Er ist neugierig und zu Hause sucht er sich nach einiger Zeit einen Platz. Muss leider noch den Kragen wegen Kastrationsnarbe tragen. Zu Rüden freundlich, aber vorsichtig.

Wünscht mir Glück - er ist nämlich ein sehr lieber Charakter.

Martyna mit Ronja und Pepe
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

Welch ein Jammer, daß er kastriert wurde. Dieses tolle Drahthaar hätte er prima weitervererben können. Ein Traum.

Bild
Er sieht ganz ohne Zweifel nach einem Schatz aus. :wub:
Gratuliere!
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

Wie´s bei uns grade läuft, ist ein Fall für den Kummerkasten: :cry: Trouble, oh trouble, move away form me... :cry:

Für alle, die zu jung sind, um Cat Stevens zu kennen, den Song gibt´s hier. :lachen:
ronja
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Beitrag von ronja »

..also Ronja macht nicht mehr auf zickig sondern ist beleidigt. Essen will sie auch nicht gleichzeitig mit Pepe...am Ende habe es Pepe essen lassen...sonst hätte ich es wegschmeißen müssen.
Draußen versucht sie ihn jetzt zum spielen zu animieren....da tut er beschäftigt----die sind echt kompliziert. Wenn er mir mal entwischt, dann rennt sie ihm nach und schaut immer zurück mit einem Blick---Mensch soll ich ihn holen, das darf er doch nicht, Frauchen, was jetzt???

Er schwimmt gerne, Ronja klettert lieber den Steinen entlang.

Schönen Feier!!!!!Abend
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

ronja hat geschrieben:----die sind echt kompliziert.
:ja: Du sagst es.
Trotzdem klingt es doch alles in allem sehr gut. :daumen1:
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

ronja hat geschrieben: Habt ihr Tipps zur Eingewöhnung-gerne auch im anderen Tread?!
Ich habe zu dem Thema ja einige Bücher durchgelesen, bevor Mieke zu uns kam.
Der übliche Rat ist genau der, den Du vom Tierheim bekommen hast: Ersthund deutlich bevorzugen. Er bekommt zuerst (und zuletzt) Leckerchen, wird zuerst gekämmt, mit ihm wird zuerst (und kurz zuletzt) geübt, usw.

Wir haben uns daran gehalten - und für Ellis war es genau die falsche Vorgehensweise. :shock: Bei Ellis kam an: ich darf alles - Mieke nichts. :roll:
:aua:

Nach dem, was ich bislang über Ronja gelesen habe, ist die Gefahr bei euch nicht gegeben, daß Ronja anfängt, Pepe zu sehr zu kontrollieren.

Deshalb würde ich es damit probieren, Ronja als Nr.1 zu behandeln.
Allerdings solltest Du sie nicht bedauern oder trösten, wenn sie schmollt, sondern ihr dann keine Beachtung schenken.
Schmollen soll sich für sie nicht lohnen, sie soll nicht lernen: Wenn ich schmolle, ist Frauchen ganz lieb zu mir. :roll:

PS. Darüber, ob man Hunde auf die Couch lassen soll oder nicht, gibt es viele verschiedene Meinungen. Wenn es zu Problemen führt, sollte man es verbieten.
Aber natürlich macht es Spaß, mit dem Hund gemütlich auf der Couch zu sitzen und zu schmusen. :roll: Deshalb ist das, was sinnvoll wäre: striktes Couchverbot (und Bettverbot) für Ellis und Mieke und das, was gemacht wird, nicht unbedingt dasselbe. :cry:
ronja
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Beitrag von ronja »

So bin jetzt den ersten Tag im Urlaub und Pepe und der Rüde meiner Eltern haben sich getroffen....können sich garnicht leiden. Erster Abned zweimal Streit im wohnzimmer, dann Bruno Wohnzimmer, Pepe Kücke und Ronja stolzierte überall rum. Am Spaziergang großes Rumstolzieren, aber kaum Streit. Über Nacht getrennt. Heute Früh gemeinsamer Spaziergang, ok. Dann getrennt, weil wir sie beim Essen nicht dabei haben wollten, die anderen Leute kriegen ja Angst, wenn die sich ngehen.

Soll man dazwischengehen, wenn sie ohne Leine sind oder lassen? Draußßen haben wir nur einmal etwas gesagt. Wie verhalte ich mich am besten und meine Eltern????

Beim Bummel durch die Stadt haben sie sich ständig angebellt, wir mussten 5 m auseinanderbleiben...????

Sehe schwarz für das Ferienhaus ab Sonntag. Bitte um Eure Meinung....vielleicht fällt euch etwas bis heute abend oder morgen früh ein!!!! :? :twisted:

Bitte um Hilfe

Martyna
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Chiyo
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Beitrag von Chiyo »

Ich denke, daß Birgits Vorgehensweise auch bei euch angebracht ist:
krissy4me hat geschrieben:Bei ersten Anzeichen einer aufgeladenen Situation gebe ich Unterordnungskommandos und lenke ab. Die Hunde werden ggf. räumlich getrennt (z.B. einer im Erdgeschoss, der andere in der 1. Etage).
Mit jedem Hund muss einzeln Gehorsam eingeübt werden.
Zur Zeit klappt es bei uns sehr gut, aggressives Verhalten schon im Ansatz zu verbieten.
Heute Früh gemeinsamer Spaziergang, ok.
Das klingt doch gut. :D
Sehe schwarz für das Ferienhaus ab Sonntag.
Wenn ihr auch da die Möglichkeit habt, die Hunde räumlich zu trennen, wird das schon gehen. Der Vorteil ist ja, daß das Ferienhaus zunächst mal von keinem als sein Revier betrachtet wird.

Ich hoffe, ihr könnt euch auch mit 3 Hunden gut erholen und habt einen schönen Urlaub. :surfen:
ronja
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Beitrag von ronja »

Tja, also wir sind auf der Halbinsel angekommen und haben sie ersteinmal auf den Rasen vor dem Haus gelassen. Der Rüde meiner Eltern versucht ihn zu ignorieren, aber Pepe klebt an seinem Arsch und wenn sich die Gelegenheit bietet, dann versucht er von oben auf ihn zu schauen. Immer wieder knurrt er leise und markiert überall da wo Bruno zu Gange war. Ronja interessiert nicht. Heute früh hat sie Pepe geschümpft, weil er ständig Bruno angeknurrt hat und sie will ja mit ihm spielen. Dann gab es auch ohne Leine Streit. Ich habe Pepe weggezogen, da er auf Bruno losgegangen ist. Gestern hatte ich Pepe draußen auf dem Schoss, Bruno hat sich aus seiner Ecke auch getraut herauszugehen und ist zu meiner Mutter auf den Schoss-da ist Pepe sowas von abgegangen....ich habe vor Schreck mein Glass fallen lassen...habe ihn nach hinten gezogen und ihn ins Sitz gedrückt....mit Sichtschutz....dann auf ihn eingeredet, dass ich so ein Verhalten nicvht wünsche!!! Irgendwann hat er sich hingelegt, aber es geht nicht bei denen. Wir tragen ihn immer in den ersten Stoch und schließen ab, Ronja darf mit runter.

Ablenken geht bei ihm nicht-er geht richtig ab. Der legt es auf einen Kampf an....soweit ich das bei ihm als Rüden überhaupt einschätzen kann. Anbinden geht nicht im Wohnzimmer.

Das scheint echt Feindschaft zu sein...glaube ich muss mir doch überlegen, ihn abzugeben.

Martyna :weinen2: :weinen2:
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